KI-gestützte Prognosen

In naher Zukunft wird KI das Rückgrat jedes Teams sein.

– Michael Katzlberger, CEO Katzlberger Consulting

Dieses Zitat verdeutlicht, wie wichtig der rechtzeitige Einstieg in die Nutzung von Künstlicher Intelligenz für Unternehmen ist. Zwar ist KI aktuell noch als Ergänzung im Einsatz, wird aber bald voraussichtlich entscheidend für nachhaltige Wettbewerbsvorteile sein.

Wie KI-Prognosen Unternehmen unterstützen können, welche Hürden besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) betreffen und welche Lösungen es gibt, erfahren Sie im Folgenden.


In den letzten Jahren hat das Interesse an KI in der Unternehmenswelt deutlich zugenommen:

%
der Büroangestellten nutzen KI-Anwendungen mindestens einmal pro Woche.
%
aller Menschen weltweit nutzen KI im Jahr 2024 für private und geschäftliche Zwecke.

Im Vergleich: 2023 waren es nur 55%.


Wartungsprognose

Mithilfe von KI kann vorhergesagt werden, wann eine Maschine wahrscheinlich gewartet werden muss.

Beispiel: Bei der Produktion von Schrauben können mithilfe von Nutzungs- und Sensordaten, sowie historischen Daten Hinweise auf Ausfälle der Maschinen prognostiziert und ein Handwerker zur frühzeitigen Reparatur beauftragt werden.

Bedarfsprognose

Zukünftige Bedarfe können basierend auf früheren Verkaufsdaten und weiteren Nebenbedingungen vorhergesagt werden.

Beispiel: Ein Lebensmittelhändler ermittelt seinen Bedarf an Grillfleisch fürs Wochenende auf Basis von Verkaufszahlen der letzten Jahre, Wettervorhersagen und lokalen Events.

Risikobewertung

Ressourcen-Optimierung

Auf Basis von KI-basierten Modellen können Ressourcen ideal gekauft und eingesetzt werden.

Beispiel: Ein Callcenter plant die optimale Anzahl an Mitarbeitenden pro Schicht mithilfe von historischen Anrufdaten, Uhrzeit und Wochentag.

Preisprognose

Optimale Preisgestaltung durch Vorhersage der Preisentwicklung und Nachfrage.

Beispiel: Ein Gartenmöbelhändler nutzt Wetterdaten, vergangene Verkaufszahlen und saisonale Trends, um seine Preise flexibel und marktgerecht anzupassen.


Eine erste Antwort auf diese Frage kann der stv. Hauptgeschäftsführer der IHK und Lehrbeauftragte der JMU Würzburg, Dr. Lukas Kagerbauer, in seinem Podcast „Arbeit Bildung Zukunft“ geben:

Lukas Kagerbauer erklärt am Beispiel des Kooperationspartners AIPERIA:

AIPERIA ist ein innovatives Start-up, das eine KI-gestützte Software zur optimierten Bedarfsplanung für frische Lebensmittel entwickelt hat. Mithilfe präziser Prognosen ermöglicht die Technologie eine exakte Ermittlung des tatsächlichen Produktbedarfs. Dies führt nicht nur zu einer Steigerung von Umsatz und Absatz, sondern reduziert zugleich Überproduktion und Lebensmittelverschwendung deutlich.

Erhöhte Effizienz

Eine hohe Rechenleistung und die breite Verfügbarkeit von Daten beschleunigen Arbeitsabläufe und machen Prozesse genauer.

Entlastung von Mitarbeitenden

KI kann Prognosen automatisch durchführen und fortlaufend aktualisieren, ohne dass eine manuelle Anpassung erforderlich ist. Hierdurch werden Mitarbeitende bei ihren Routinetätigkeiten unterstützt.

Kostenersparnis

Aufgrund der effizienteren Planung kommt es zu weniger Produktionsüberschuss und damit zu weniger Verschwendung.

Verbesserte Entscheidungsfindung

Durch die Analyse großer Datenmengen kann KI Muster erkennen, die für manuelle Untersuchungen verborgen bleiben.


KI-Prognosen können beispielsweise bei der Produktionsplanung von Bäckereien einen sehr hilfreichen Beitrag leisten.

Erzählt von Dr. Nikolai Stein, wissenschaftlicher Mitarbeiter der JMU Würzburg.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur den Absatz möglichst genau vorherzusagen, sondern dabei auch Kosten, Lieferketten und Verfügbarkeiten im Blick zu behalten, da ungenaue Planungen schnell zu Lieferengpässen, Überproduktion oder unzufriedenen Kunden führen können.

Genau an diesem Punkt setzt AIPERIA an: Durch die intelligente Verknüpfung verschiedenster Daten, wie beispielsweise Verkaufszahlen, Wetterdaten und Feiertagen, entwickelt die KI ein hochpräzises Prognosemodell. Dieses ermöglicht es Unternehmen, die optimale Produktionsmenge zu ermitteln, die sowohl wirtschaftlichen Anforderungen als auch dem tatsächlichen Kundenbedarf entspricht.


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%
der Großunternehmen (> 249 MA);
%
der mittleren Unternehmen (50-249 MA) und
%
der kleinen Unternehmen (< 49 MA) nutzen im Jahr 2024 KI.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass kleinere Unternehmen seltener auf Künstliche Intelligenz zurückgreifen als größere Betriebe. Der Rückgang der KI-Nutzung mit abnehmender Unternehmensgröße lässt sich vor allem durch folgende Hürden erklären:


Um die genannten Hürden zu überwinden, können KMU folgende Strategien verfolgen:

Einsatz von leicht zugänglichen KI-Tools

Es existieren viele nutzerfreundliche KI-Plattformen, die Prognosefunktionen auch ohne tiefsehende Kenntnisse ermöglichen. Hierdurch können die Mitarbeiter erste Funktionen testen, ohne Schulungen belegen zu müssen.

Weiterbildungen und Schulungen

Durch gezielte Schulungen können Mitarbeitende ein Grundverständnis für KI und deren Nutzen im Betrieb entwickeln, sowie den Umgang mit grundlegende Tools erlernen.

Vergleichssituationen

Mithilfe von Vergleichen kann untersucht werden, ob der Einsatz von KI im Unternehmen sinnvoll ist oder nicht.

Kooperationen eingehen

Durch Partnerschaften mit Hochschulen oder anderen Unternehmen können Ressourcen und Wissen geteilt werden. Beispielsweise konnten im Zuge des KI-Regio-Projektes der JMU Würzburg Workshops belegt werden, die den Unternehmen den Zugang zur KI erleichtern sollten.

Nutzung von Förderprogrammen

Es gibt zahlreiche staatliche Förderprogramme, die finanzielle Unterstützung und Beratung für die Einführung von KI-Technologien bereitstellen. Hierdurch kann die Investitionshürde deutlich gesenkt werden.


KI-Prognosen bieten ein enormes Potenzial zur Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Angesichts der zunehmenden Relevanz von KI in nahezu allen Wirtschaftsbereichen ist es auch für KMU entscheidend, verbundene Chancen zu erkennen und ihre Einstiegsschwierigkeiten zu überwinden, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Mittlerweile gibt es hierfür vielfältige Unterstützungsangebote, die den Einstieg erleichtern. In der Region Mainfranken wurde beispielsweise das Projekt KI-Regio von der JMU Würzburg ins Leben gerufen, das praxisnahe Lösungen und gezielte Hilfestellung für KMU in der Region bietet, um die Digitalisierung aktiv mitzugestalten.

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